Waldschlößchen? Hier bei uns auf dem Berg?
Es sind sicher nur die älteren Lichterfelder, die sich noch an das beliebte Garten- und Tanzlokal in Teltow-Seehof erinnern.
Wo sich heute das Autohaus Kolbe an der Lichterfelder Allee Ecke Hannemannstraße befindet, stand bis zur seiner Zerstörung im Jahr 1943, nur wenige Gehminuten von der Stadtgrenze am Ostpreußendamm entfernt, das Waldschlößchen. 1873 gebaut, in der Zeit, als es den Teltowkanal noch nicht gab war es ein beliebtes Ausflugsziel für die Berliner, die am Wochenende hinaus aus der Stadt ins Grüne und an den Teltower See wollten.
Als dann im Juli 1888 Dampfstraßenbahn (Lahme Ente) den Bahnhof Groß-Lichterfelde 8heute Lichterfelde Ost) und die Stadt Teltow verband, wurde der Ansturm der Gäste, die im Garten des Waldschlößchens unter alten Bäumen Entspannung suchten, noch größer. Schließlich befand sich die Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Haustür.
Um der wachsenden Gästeschar ausreichend Platz zu bieten, gab es schon im Jahr 1888 einen Saalanbau, der später noch vergrößert werden musste. So konnten nun Teltower und Berliner ausgiebig das Tanzbein schwingen. Im Garen wurde überdachte Sitzplätze geschaffen, die es möglich machten auch bei Regen draußen zu sitzen. In Hochzeiten musste Mittagstisch für fünfhundert Gäste zubereitet werden.
Bis ins Jahr 1918 führte der Berliner Adolf Puff das Lokal. Von ihm übernahm es die Familie Meurer. Es wurde erst von Paul Meurer bis zu seinem Tod im Jahr 1927 und anschließend von seinem Sohn Otto Meurer bis zu seiner Zerstörung betrieben.
Nach der Zerstörung am 6. März 1943