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Die Mühle in Süd

In der Müllerstraße, fast in der Mitte zwischen Müller-, Linden-, und Soester Straße stand von 1868 bis 1939 die Hartmann´sche Getreidemühle. Es handelte sich um eine Bockmühle, die auch Kasten- oder Ständermühle genannt wird. Bei der Bockmühle sitzt das Mühlenhaus auf einem dicken Pfahl ( dem Bock ) und kann so jederzeit in den Wind gedreht werden.

Über Jahrzehnte war sie im Besitz der Mühlenmeister Hartmann. Aus Lichterfelde, Teltow und auch aus Blankenfelde kamen die Bauern mit ihren Pferdefuhrwerken und brachten ihr Korn zum Mahlen. Auch dort, wo heute die Thermometersiedlung steht, waren Felder, die die Familie Hartmann gepachtet hatte.

Bis 1936 war die Mühle in Betrieb. Zu dieser Zeit wurde sie schon von einem Elektromotor angetrieben. Nach 1936, als auch die Aufträge für die Mühlenmeister immer weniger wurden, mussten zwei der vier Flügel, die im Laufe der Jahre marode geworden waren, entfernt werden. 1939 wurde die Mühle im Auftrag ihres damaligen Besitzers Albert Hartmann abgerissen. Als zweiflüglige Mühle ist sie älteren Lichterfeldern noch in Erinnerung.

Neben der Mühle gab es eine Scheune, in der sich ein Schweinestall und die Schmiede der Familie Hapke befanden. In einem weiteren Gebäude gab es viele Jahre lang die Bäckerei Hartmann. Dort wurde das „Lichterfelder Mühlenbrot“ gebacken und mit einem Planwagen ausgeliefert. Später wurde sie an Bäcker Puhlmann verpachtet. Der Bäckereibetrieb fand bis ins Jahr 1968 statt.

Dieses Haus, wahrscheinlich eines der ältesten in Lichterfelde Süd, existiert noch immer. Die Räumlichkeiten der alten Backstube werden heute als Wohnraum genutzt.

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